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FEBRUAR 2002

Sonderausgabe zur Gemeinderatssitzung vom 14. Februar 2002

Die SPD-Aumühle hat als einzige politische Kraft im Ort rechtzeitig erkannt, dass eine solche Abkürzung zusätzlichen Durchgangs-Verkehr aller Gewichtsklassen in den Sachsenwald ziehen wird. Bisher haben die anderen Fraktionen versucht, dieses Problem herunter zu spielen. Es freut uns, dass inzwischen wenigstens die UWG auch den Ernst der Lage verstanden hat und erkennt, dass etwas unternommen werden muss. Aber warum keine gründliche Prüfung aller denkbaren Lösungen? In der Gemeindevertretersitzung vom 14. Februar 2002 hatte die UWG eine Resolution eingebracht, wonach die Landesregierung aufgefordert wird, auch nach dem Bau der Brücke, auf der L 208 Gewichts- und Gewchwindigkeitsbegrenzungen vorzusehen. Wir meinen, dass dieser Appell an die Landesregierung nichts erreichen wird. Damit kann die UWG bestenfalls ihr eigenes schlechtes Gewissen beruhigen. Vertreter des Verkehrsministeriums haben eindeutig erklärt (z.B. bei der Versammlung in Friedrichsruh am 6. September 2001), dass die L208 nach dem Bau der Brücke für LKW ohne Gewichtsbegrenzung freigegeben wird. Nach der heutigen Rechtssprechung hätte eine Verkehrsbeschränkung nur Bestand, wenn durch Unfallstatistiken besondere Gefahren nachgewiesen werden können. Wie die UWG Denkmalschutz und Erhaltung des Ortsbildes von Friedrichsruh mit dem Bau einer Brücke und großen Rampe, die an der Auebrücke beim Bismarckmuseum beginnt und dann zwischen Bahnhof (Bismarck-Stiftung) und altem Sägewerksgelände ansteigt, verbinden will, ist ihr Geheimnis.

Sowohl bei der "Brückenlösung" als auch bei den von uns in die Diskussion gebrachten Alternativen geht es nicht ohne das Fällen von Bäumen. Die entsprechenden Flächen müssen dem Grundeigentümer (Bismarck) abgekauft werden. Bei verschiedenen Gesprächen über diese Problematik war das Haus Bismarck vertreten. Dabei hat der Grundeigentümer nicht erkennen lassen, dass er nur für eine bestimmte Lösung bereit wäre, das erforderliche Land zu verkaufen. Andererseits muss jeder Verkäufer so tun, als ob er sich nur schwer von seinem Besitz trennen kann, um einen guten Preis zu erzielen. Es gibt aber viele Beispiele, dass Bismarck immer wieder versucht Land gegen hartes Geld zu veräußern. Selbst die CDU, die ja sehr gute Verbindungen zum Hause Bismarck hat, sagt nicht, dass Bismarck irgendeine Lösung strikt ablehnt. Es wäre auch in der Tat mittelalterlich undemokratisch, wenn die Entscheidung über Brücke oder eine Alternative vom Grundeigentümer statt von gewählten Gremien getroffen würde. Die CDU sollte sich also nicht hinter Bismarck verstecken, sondern ehrlich sagen, dass sie die Mühen der Verhandlungen und jedes finanzielle Risiko scheut, das eine Alternativlösung eventuell mit sich brächte.

Offensichtlich ist nur die SPD bereit, für Ruhe und Wohnqualität eine überschaubare finanzielle Verpflichtung zu akzeptieren. Allerdings wollen auch wir, dass klare Zahlen und Fakten auf den Tisch kommen, damit die Kosten für Aumühle besser abzuschätzen sind. Die Anfrage eines Bürgers in der Sitzung der Gemeindevertretung am 14. Feburar nach der Beteiligung von Land und Nachbargemeinden an den Kosten einer Alternativlösung konnte nur mit Achselzucken beantwortet werden. Für uns ist nicht nachvollziehbar, warum die anderen Fraktionen nicht einmal die Realisierbarkeit und finanziellen Folgen von Alternativlösungen prüfen wollen. Appelle allein sind uns nicht genug! Über 150 Bürger aus Aumühle und Friedrichsruh - im wesentlichen aus dem Gebiet Kuhkoppel/Müllerkoppel - fordern in einer überparteilich organisierten Unterschriftenaktion die Gemeinde Aumühle auf, energischer gegen die in den letzten Jahren stark angestiegene Lärmbelastung entlang der Landesstraßen 208 und 314 vorzugehen. In weiten Teilen von Aumühle und Friedrichsruh hat die Wohnqualität durch den Lärm bereits erheblich gelitten. Es ist Augenwischerei, einen Appell nach Kiel zuschicken, dessen Aussichtslosigkeit von vornherein allen Beteiligten klar sein muss, und gleichzeitig die Prüfung aussichtsreicher Alternativ-Lösungen zur Verkehrsberuhigung strikt abzulehnen. Selbst der Vorschlag, in den Appell nach Kiel die Forderung nach Lärmschutz mit aufzunehmen, wurde nicht angenommen. Das ist schon ein Zeichen mangelnder Flexibilität.

Mangels eigener Ideen haben CDU und UWG Fraktion offensichtlich ihren Schwerpunkt darauf gelegt, die konstruktiven Vorschläge der SPD torpedieren. Für diese Scheuklappen-Sicht wird Aumühle einen hohen Preis zahlen müssen: wenn CDU und UWG weiterhin ernsthaftes Nachdenken und Verhandeln über Alternativlösungen verhindern, wird der Schwerlastverkehr in einigen Jahren mitten durch Friedrichsruh rollen. Hunderte von Bürgerinnen und Bürgern in Friedrichsruh und Aumühle werden darunter zu leiden haben!


Wir meinen, dass die Lebensqualität im Ort durch den Bau der Brücke erheblich beeinträchtigt wird. Unterstützen Sie uns, Aumühle und Friedrichsruh vor den negativen Auswirkungen von verstärktem LKW-Verkehr zu bewahren!


Stand: 16. Februar 2002


Eine Bürgerinitiative von Bürgerinnen und Bürgern aus Friedrichsruh bemüht sich derzeit über einen Einwohnerantrag die Gemeindevertretung zu einer neuen Beratung der Prüfung von Alternativen und ihrer Finanzierbarkeit zu bewegen. Wir bitten Sie, diesen Einwohnerantrag zu unterstützen.

Lesen Sie dazu auch "Noch Fragen?"

Frühere Berichte zum Thema Bahnquerung Friedrichsruh finden Sie unter Blickpunkte 2001

 

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